Sonntag, 22. Mai 2011

"Kindergarten"

Deutscher bei der Inspektion eines "Kindergartens"
Sir Karl Raimund Popper, verstorben 1994 in London, hochgeachtet, viel bewundert, erklärt in einem mit dem „Spiegel“ (13/1992, p.208) geführten Gespräch auf die Frage nach dem Massenelend in der Dritten Welt: „... das ist hauptsächlich auf die politische Dummheit der Führer in den verschiedenen Hunger-Staaten zurückzuführen. Wir haben diese Staaten zu schnell und zu primitiv befreit. Es sind noch keine Rechtsstaaten. Dasselbe würde geschehen, wenn man einen Kindergarten sich selbst überließe.“

Man könnte daraus schließen, etwas mehr Kolonialismus wäre besser gewesen, nach Ansicht Sir Poppers. Die Frage sei aber erlaubt, wie hilfreich Unterdrückung, Diskriminierung, Rassismus und Ausbeutung beim Aufbau eines Rechtsstaates sind.

Hilfreich wäre, wenn wenigstens heute die Ausbeutung Afrikas ein Ende hätte!

„Wie viele Arbeitsplätze verloren gingen, ist schwer zu schätzen, sicher ist allerdings: Nicht nur die meisten Bauern mussten ihre Höfe schließen. Auch der Umsatz von Brütereien, Futtermühlen, Schlachthäusern und Transportunternehmen brach zusammen.“ so berichtet das „Deutschlandradio“ am 13.01.2010 über Hähnchenzucht in Ghana, die durch Dumpingpreise für aus Europa importierte Schlachtabfälle massiv geschädigt wird.

Beleidigungen à la „Kindergarten“ durch Sir Popper waren und sind angesichts der fortdauernden Ausbeutung mehr als bitter.