Freitag, 2. Dezember 2011

Die „goldene Regel“ für die Eurostaaten!

Laut dem römischen Architekten Vitruvius 
stehen die Körperteile eines wohlgeformten Menschen
in einem bestimmten Verhältnis zueinander.
Leonardo fertigte nach dieser Idee eine Federzeichnung
des „vitruvianischen Menschen“,
Bildquelle, aufgerufen am 2.12.2011!

Keine Neuverschuldung für Eurostaaten oder freiwilliges Ausscheiden aus der Eurozone, in diesem Blog schon lange gefordert, sickert nun bei hochrangigsten Politikern langsam in den Bereich der Handlungsoptionen, zum Beispiel Herrn Sarkozy gestern, am 1.12.2011, in Toulon.

Allerdings ist Herr Sarkozy schon einmal gescheitert mit dem Versuch diese sehr sinnvolle und notwendige goldene Regel in einer Verfassung zu verankern und zwar im eigenen Land!

Nehmen wir nun einmal an, in allen Eurostaaten sei die „goldene Regel“ in den Verfassungen etabliert, die Haushalte seien ausgeglichen, die Neuverschuldung Null! Das wäre revolutionär, zukunftsweisend und richtig!

Nur, wenn den zukünftigen Generationen vorgeschrieben wird, keine Schulden für ihre öffentlichen Ausgaben mehr zu machen, was offensichtlich nicht so leicht, wenn man sich den aufgetürmten Schuldenberg der öffentlichen Haushalte betrachtet, warum sollten dann die zukünftigen Generationen, wenn sie die Ausgaben werden reduzieren müssen und die Steuern erhöhen, auch noch zusätzlich zu diesen Härten  gigantische Schulden bedienen, wenn sie selbst keine machen??

Glaubt jemand, dass zukünftige Generationen zehn Jahre, zwanzig Jahre, hundert Jahre büßen für unsere Fehler heute, folgsam Zinsen für Staatsschulden zahlen, die sie nicht verursacht, und, wenn mal ein kleiner Überschuss irgendwo und irgendwann in Sicht, dieses Geld dazu nutzen, um die Gesamthöhe von vermutlich über zehn Billionen Euro Staatsschulden im Euroraum um 10, 20 Milliarden (entspricht dann etwa 0,1 beziehungsweise 0,2 Prozent der aufgelaufenen Gesamtschulden) zu verringern, also noch ein paar Jahrhunderte weiter zahlen für das, was in 40, 50 Jahren aufgetürmt?

Einmal von der Motivation abgesehen ist dies rein ökonomisch nicht möglich: Ausgeglichener Haushalt, Ausgaben reduzieren und Steuern erhöhen funktioniert nicht, da das Wirtschaftswachstum ausbleibt und ständig neue Haushaltslöcher reißt.

Und wäre das Zurückzahlen der Staatsschulden überhaupt gerecht?

„Goldene Regel“ ja + Schuldenschnitt, dann können wir die Eurokrise meistern!