Mittwoch, 15. Februar 2012

Das Handicap-Prinzip und „Komasaufen“!

Derartige Pracht beeindruckt, kann aber auch sehr nachteilig sein. Bildquelle, alle Links aufgerufen am 15.2.2012!


Zusammengefasst funktioniert das Handicap-Prinzip folgendermaßen: Wer sich im Wettbewerb sogar einen Nachteil leisten kann, ohne Sorge zu unterliegen, muss besonders leistungsstark sein.
So leistet sich der Pfauhahn einen großen und farbenprächtigen Schwanz, der auf der Flucht vor Tiger und Leopard nachteilig. Größe und Pracht des Schwanzes signalisieren aber dem potenziellen Paarungspartner, dass der Pfau mit besonders großem und besonders auffälligem Schwanz ausgezeichnet zu überleben versteht, denn sonst hätten Tiger und Leopard ihn schon erbeutet.
Die Reaktion der Henne erfolgt instinktiv auf ein derartiges Signal und ist auch beim Menschen mehr oder weniger ausgeprägt zu finden.
So gilt das Handicap-Prinzip als eine der Ursachen für das sogenannte „Komasaufen“: Jemand, der trotz Trinkens bis an den Rand der Bewusstlosigkeit keine dauerhaften Schäden davon trägt, versteht es auch in anderen schwierigen und lebensgefährlichen Situationen gut zu überleben.
Es liegt in der Natur der Sache, dass die Fähigkeit derartige Eskapaden mehr oder weniger unbeschadet zu überstehen, ungleich verteilt und einem bestimmten Prozentsatz der „Komasäufer“ in Krankenhäusern beigestanden werden muss, beziehungsweise die Beerdigung auszurichten ist.
Was hilft?
Sich bewusst machen, welche evolutionsbiologischen Wurzeln derartiges Verhalten hervorrufen und in entsprechender Situation auf Herausforderungen zu kontern: 

Ich ziehe dem unbewusst instinktgesteuerten Verhalten, nicht unähnlich dem des Pfauenhahnes, das sich an höheren Werten orientierende, kultivierte Benehmen vor.

Vor dem Herausforderer auszuspucken, wäre falsch! 

(Vergleiche Wikipedia: Handicap-Prinzip)